KI & Datenschutz
KI und Datenschutz treffen aufeinander, wenn persönliche Informationen durch automatisierte Systeme verarbeitet werden. Wer mit KI-Systemen arbeitet, muss verantwortungsvoll mit sensiblen und personenbezogenen Daten umgehen. Laut Statista wünschen sich 53 % der Gen Z und 60 % der Gen X/Y strengere Regeln rund um Datenschutz & Privatsphäre bei KI.
Hier erfahrt ihr, was beim Datenschutz im Umgang mit KI zu beachten ist und wie ihr beides sinnvoll vereint.
- Datenverarbeitung durch KI muss rechtmäßig, zweckgebunden und transparent erfolgen.
- Der EU AI Act bringt erste verbindliche Regeln für KI – auch mit Blick auf Datenschutz.
- Gezielte Förderung der KI-Kompetenz hilft, KI-Nutzung und Datenschutz zu vereinen.
KI und Datenschutz: Das Wichtigste in Kürze
KI und Datenschutz: Definition
Was ist KI? Künstliche Intelligenz beschreibt Systeme, die Aufgaben eigenständig bearbeiten, Muster erkennen, Entscheidungen treffen oder Probleme lösen. Grundlage ist der Einsatz von Algorithmen, die aus Daten lernen und ihr Verhalten anpassen – z. B. bei Sprachassistenten, Empfehlungssystemen oder Übersetzungen.
Grundlagen des Datenschutzes bei KI
Beim Einsatz von KI gibt es zwei Phasen der Datenverarbeitung – beide unterliegen der DSGVO:
- Training: Modelle lernen mit Trainingsdaten, um Aufgaben eigenständig zu bewältigen.
- Nutzung: Während des Einsatzes verarbeitet das System neue Informationen, z. B. Nutzereingaben.
Für personenbezogene Daten gilt u. a. Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO (berechtigte Interessen). Dabei dürfen die Interessen der betroffenen Person nicht überwiegen; der Schutz von Grundrechten und sensiblen Daten hat Vorrang.
Welche Probleme gibt es bei KI und Datenschutz?
Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist im Grundgesetz verankert. Durch KI kann es gefährdet werden – oft ist nicht nachvollziehbar, wie Systeme im Hintergrund entscheiden. Herausforderungen sind u. a.:
- Eingaben in LLMs können personenbezogene Daten enthalten.
- Generierte Antworten können solche Informationen unbeabsichtigt preisgeben.
- Oft fehlt Transparenz, welche Daten wie und warum verarbeitet werden.
Sorgt die KI-Verordnung für besseren Datenschutz?
Ja. Der EU AI Act setzt erstmals verbindliche Regeln für KI in der EU und verfolgt einen risikobasierten Ansatz:
- Unannehmbares Risiko: vollständig untersagt (z. B. Social Scoring).
- Hohes Risiko: strenge Auflagen für kritische Anwendungen.
- Geringes Risiko: weniger strenge Vorgaben; Best Practices empfohlen.
Ziele des EU AI Act
- Schutz von Grundrechten und Privatsphäre
- Förderung von Innovation und Vertrauen in KI
- Klare Verantwortlichkeiten für Anbieter:innen & Nutzer:innen
- Transparenz bei Entwicklung und Einsatz
- Einheitliche Standards innerhalb der EU
Zeitliche Umsetzung der Verordnung
- Juni 2024: Verordnung verabschiedet
- Februar 2025: Verbote unannehmbarer Praktiken wirksam
- +9 Monate: erste Verhaltenskodizes
- +12 Monate: Transparenzpflichten für allgemeine KI-Systeme
- +24 Monate: vollständige Anwendung
Was gibt es bei Datenschutz und der Nutzung von KI zu beachten?
Wer KI einsetzt, muss die Grundsätze der DSGVO einhalten:
- Rechtmäßigkeit: Gesetzliche Grundlage oder Einwilligung; faire, nachvollziehbare Verarbeitung.
- Zweckbindung: Nutzung nur für festgelegte, legitime Zwecke.
- Transparenz: Betroffene umfassend informieren.
- Datenminimierung: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
- Richtigkeit: Daten korrekt und aktuell halten.
- Speicherbegrenzung: Nur so lange speichern, wie erforderlich.
- Rechenschaftspflicht: Einhaltung nachweisen können.
KI und Transparenz
Bei KI gibt es drei Ebenen der Transparenz:
- Implementierung: technische Details (Parameter, Workflows, Algorithmen) – White-Box vs. Black-Box.
- Spezifikationen: Zweck, Trainingsdaten, Methoden der Modellentwicklung.
- Interpretierbarkeit: Entscheidungswege verständlich machen; Fairness & Ethik berücksichtigen.
Tipps für Unternehmen: Besserer Datenschutz im Umgang mit KI
- Passendes Modell wählen: Transparenz & DSGVO-Konformität sicherstellen.
- Klare interne Regeln: Zugriff, Speicherung, Ausschluss sensibler Infos definieren.
- Zuständigkeiten klären: Verantwortlichkeiten für KI & Datenschutz festlegen.
- Anbieter prüfen: Verantwortlichkeit, Sitz in der EU bzw. Vertretung nach Art. 27 DSGVO.
- Belegschaft schulen: Funktionsweise & rechtliche Anforderungen verstehen.
KI und Datenschutz vereinen mit AI Literacy
Mit AI Literacy steigert ihr die KI-Kompetenz im Unternehmen und erfüllt Anforderungen des EU AI Act. Unsere Online-Schulung vermittelt praxisnah Grundlagen gemäß der KI-Verordnung, damit Teams KI rechtssicher entwickeln und anwenden können.
- Inhalte abgestimmt auf Vorgaben des EU AI Act.
- Interaktive Übungen, Praxisbeispiele, Tipps von Expert:innen.
- Bewusstsein für sicheren und ethischen KI-Einsatz.
Mehr erfahren Direkt Termin vereinbaren
KI und Datenschutz: Fazit
Wer auf nachvollziehbare Modelle setzt, interne Regeln etabliert, die Herkunft der KI-Lösung prüft und Verantwortlichkeiten klar definiert, schafft Sicherheit. Transparente Abläufe und ein bewusster Umgang mit sensiblen Informationen sind die Basis für einen rechtssicheren, vertrauenswürdigen KI-Einsatz.
FAQ
Ist ChatGPT datenschutzkonform?
Ja – wenn keine sensiblen Unternehmens- oder personenbezogenen Daten eingegeben werden und die jeweiligen Richtlinien mit der DSGVO vereinbar sind.
Kann KI auf persönliche Daten zugreifen?
Ja, wenn solche Daten eingegeben oder in Trainingsdaten enthalten sind. Vorsicht vor unkontrollierter Eingabe personenbezogener Infos in LLMs.
Welche Daten sollte man bei KI nicht eingeben?
Keine sensiblen/ personenbezogenen Daten (z. B. Namen, Adressen, Bankdaten) und keine vertraulichen Unternehmensinfos in KI-Systeme eingeben.